Projekt

Resilienz von Berufsfachschullehrkräften. Grundlagen für die Entwicklung kontextbezogener Interventionsmassnahmen

Das Projekt beschäftigt sich mit dem Thema der Resilienz von Berufsfachschullehrkräften. Unter Resilienz von Beruffachschullehrkräften versteht man ihre Fähigkeit, ihr professionelles Engagement und die Begeisterung für die Lehrtätigkeit trotz herausfordernder und schwieriger Arbeitsbedingungen zu bewahren.

Frau Schirm
fotolia

Die Signifikanz und Relevanz eines Projektes zur Erforschung der Resilienz von Berufsfachschullehrkräften ergeben sich zum einen aufgrund eines festgestellten Mangels an theoretischen und empirischen Studien zu den Herausforderungen und Risiken (beispielsweise Burnout), mit denen Berufsfachschullehrkräfte konfrontiert sind sowie zu deren individuellen und organisationalen Strategien bzw. Ressourcen im Umgang mit diesen Belastungen. Zum anderen resultiert aus dem weithin anerkannten Bedarf nach einer gezielten Förderung der Resilienz von Lehrkräften bzw. einer entsprechenden Gestaltung ihres Arbeitsumfeldes die Forderung nach konzeptuellen Modellen mit dem Ziel, gezielte Interventionsmassnahmen für den spezifischen Praxisbereich der Berufsbildung zu entwickeln. Insbesondere werden zwei Ziele verfolgt. In einem ersten Schritt sollen die spezifischen Herausforderungen von Berufsfachschullehrkräften sowie individuelle und organisationale Strategien im Umgang mit Belastungen identifiziert werden, um darauf aufbauend ein für diese Population geeignetes konzeptuelles Resilienzmodellzu entwickeln. Im Anschluss sollen auf Basis der festgestellten Herausforderungen und Strategien im Umgang mit Belastungen zielgerichtete Massnahmen zur Förderung der Resilienzentwickelt werden, welche in der Aus- und Weiterbildung von Berufsfachschullehrkräften eingesetzt werden.

Methode

Für die Entwicklung und Integration erster Interventionsmassnahmen zur Förderung der Resilienz ist im Rahmen des Forschungsvorhabens neben dem Einsatz qualitativer und quantitativer Methoden eine enge Zusammenarbeit mit den Sparten Aus- und Weiterbildung des EHB und diverser Schulen vorgesehen. Das Projekt gliedert sich im Wesentlichen in folgende Phasen:

  1. Durchführen und Auswerten von Interviews mit Lehrkräften und Schulleitungen von Berufsfachschulen im Kanton Tessin mit dem Ziel, die im Berufsfachschulalltag wahrgenommenen Herausforderungen zu erfassen, die Strategien und Ressourcen zu identifzieren, die eingesetzt werden, um diesen Herausforderungen zu begegnen sowie mögliche Hypothesen über den Zusammenhang zwischen Herausforderungen, Ressourcen und beruflichem Wohlbefinden aufzustellen;
  2. Verteilen eines Fragebogens an die Gesamtheit der Berufsfachschullehrkräfte im Kanton Tessin (in Zusammenarbeit mit dem Projekt L.I.N.E.A.; www.ti.ch/linea) und Auswerten desselben mit dem Ziel, die Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Herausforderungen, Ressourcen und beruflichem Wohlbefinden auf eine grössere Gruppe auszuweiten sowie Resilienzprofile einzelner Lehrkräfte zu erstellen;
  3. Vergleichsuntersuchung mit einer grossen Stichprobe von Berufsfachschullehrkräften in verschiedenen deutsch-, französisch- und italienischsprachigen Kantonen.
  4. Entwickeln und versuchsweises Durchführen erster Massnahmen zur Förderung der Resilienz, die in das Aus- und Weiterbildungsangebot des EHB an den unterschiedlichen Standorten in Lugano, Lausanne und Zollikofen integriert werden könnten. Eine Untersuchung der Ergebnisse und Prozesse dieser Massnahmen soll dazu dienen, darauf aufbauend entsprechende Instrumente zur Förderung der Resilienz von Berufsfachschullehrkräften zu entwickeln.

Die Erkenntnisse sollen eine empirische Grundlage liefern, um die Weiterentwicklung von Bildungsmassnahmen voranzutreiben, die auf die Förderung der Resilienz von Lehrpersonen abzielen.

-> Der vollständige Abschlussbericht ist auf Anfrage verfügbar. Kontaktperson: Dr. Viviana Sappa

Publikationen
Präsentationen